Nusa Lembongan liegt lediglich 30 Bootsminuten vor der Küste von Bali, direkt vom Sanur Beach aus erreichbar. Die touristische Infrastruktur ist teilweise noch auf Tagesausflügler von Bali ausgerichtet, doch in den letzten Jahren hat auch die Anzahl derjenigen Touristen zugenommen, welche länger der Insel bleiben. Trotzdem ist es im Moment noch immer so etwas wie ein Geheimtipp, naja nicht mehr ganz so geheim. Man sollte es wohl in nächster Zeit besuchen, bevor der ganz grosse „Run“ beginnt.
Das Übernachtungsangebot ist noch überschaubar und konzentriert sich hauptsächlich auf zwei Strände, den Jungut Batu Beach (oder einfach Jungut Beach) und den Mushroom Beach. Der Jungut Beach ist eher langgezogen und grösser als der Mushroom Beach, der in einer Bucht liegt. Eigentlich wäre der Mushroom Beach idyllischer, doch da dort praktisch alle Boote der Tagesausflüge anlegen, ist der Strand nur so mit Menschen überfüllt und vom Strand ist vor lauter Boote auch nicht viel zu sehen. Darum haben wir uns schliesslich für ein Hotel am Jungut Beach entschieden und haben unsere Wahl nicht bereut.
Weitere schöne Strände sind der Dream Beach und der Sunset Beach. Beide Strände sind von hohen Klippen umgeben und nur über steile Wege erreichbar. Der Dream Beach ist traumhaft, doch auch dieser Strand ist häufig Ziel der Tagestouristen (auf dem Landweg) und darum kann es dort schnell einmal recht voll werden. Den Sunset Beach fand ich persönlich nicht so toll, irgendwie zu wenig Strand und zu viele Klippen.
Am besten kann man die Insel per Motorrad erkunden, wobei die Strassen in einem desolaten Zustand sind. Manchmal gibt es nur einen schmalen Streifen intakten Teer zwischen unzähligen Schlaglöchern. Es empfiehlt sich also vorsichtig und nicht allzu schnell zu fahren. Die meiste Zeit waren wir mit 20-30km/h unterwegs, manchmal auch nur im Schritttempo. Man sieht viele Touristen mit Verbänden und grossen Pflastern auf der Insel, die wohl nicht so angepasst gefahren sind.
Über eine recht abenteuerliche Hängebrücke ist Nusa Lembongan mit der Nachbarinsel Nusa Ceningan verbunden. Die Hängebrücke ist nur für Fussgänger, Fahrräder und Scooters geeignet und erfordert eine gewisse Menge an Überwindung zur Überquerung. Die Locals haben jedoch damit kein Problem und fahren mit ihren Scooters in einem Affentempo darüber, so dass die ganze Konstruktion zu wippen beginnt und alle Touristen darauf aufschreien. Vielleicht ist es auch ein Spass, den sie sich damit erlauben.

Nusa Ceningan hat uns nicht besonders gefallen. Es gibt fast keine Strände, nur hohe Klippen und der in Indonesien leider allgegenwärtige, herumliegende Müll ist dort noch häufiger anzutreffen und auch in grösserer Menge. Man merkt, dass sich der Tourismus im Moment auf Nusa Lembongan konzentriert und dadurch die Insel etwas sauberer gehalten wird. Auf Nusa Ceningan verziehen sich diejenigen Touristen, welchen Nusa Lembongan schon zu teuer oder zu bevölkert ist, doch besonders reizvoll ist es dort nicht.
Sehenswert ist auf Nusa Lembongan die Ortschaft Lembongan Village, ein Dorf im Inneren der Insel, das in etwa so aussieht, wie wohl viele Dörfer auf Bali vor 20, 30 Jahren ausgesehen haben. Als wir dort waren, fand gerade eine grosse hinduistische Zeremonie statt mit entsprechend vielen Zuschauern, ansonsten ist es eher eine ruhiger und etwas verschlafener Ort.
Ebenso sollte man sich die Seegras Farmen nicht entgehen lassen. Die wohl eindrücklichste ist diejenige unterhalb Lembongan Village auf dem Weg zur Hängebrücke. Hunderte von Parzellen werden dort von unzähligen Seegras Farmern bearbeitet, das Seegras wird auf kleine Boote verladen, an Land transportiert und später nach ganz Asien für die kosmetische Industrie verkauft.
Weitere Aktivitäten auf der Inseln sind Tauchen, Schnorcheln, Surfen und Sonnenuntergänge beobachten, welche wirklich spektakulär sind.
Surfen ist sehr populär, jedoch nichts für Anfänger, denn die Wellen sind meterhoch und man erreicht sie meist nur per Boot, da das Riff einige hundert Meter vom Ufer entfernt ist. Ausserdem brechen die Wellen über dem Riff, was bei Stürzen zu unschönen Schnittverletzungen führen kann.
Der Aufenthalt auf Nusa Lembongan war eigentlich nicht geplant, sondern hat sich dadurch ergeben, dass wir früher als gedacht aus Flores zurück gekommen sind. Trotzdem waren wir froh, die Insel besucht zu haben! Danach sind wir noch 5 Tage in Sanur auf Bali gewesen, bevor wir weiter nach Singapur und schliesslich zurück in die Schweiz geflogen sind.